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Warum fällt es uns so schwer, einfach anzufangen?

Oft halten uns nicht fehlende Möglichkeiten oder Wissen zurück, sondern unsere eigenen Erwartungen. Wir glauben, wenn wir etwas tun, dann müssen wir es perfekt machen. Alles andere erscheint uns nicht lohnenswert.

Dieses Denken begegnet mir oft, wenn es um eine pflanzliche Ernährung geht. Viele haben das Gefühl, sie müssten entweder zu 100 % vegan leben oder es gleich ganz lassen. Und manche denken sogar, wenn sie nicht vegan sind, dürften sie auch keine vegane Mahlzeit essen – als wäre pflanzliches Essen nur einer bestimmten „Gruppe“ vorbehalten.

Doch genau diese Denkweise steht Veränderung im Weg.

 

Jede bewusste Entscheidung zählt

Statt Perfektion zu erwarten, sollten wir das Prinzip des Fortschritts feiern.

Denn eine Welt, in der 100 % der Menschen zu 90 % pflanzlich essen, hätte einen viel größeren positiven Einfluss als eine Welt, in der nur 10 % sich strikt an alles halten.

  • Kannst du 100 % vegan leben? Großartig!
  • Schaffst du es an 4, 5 oder 6 Tagen pro Woche? Wunderbar!
  • Liebst du Käse zu sehr, um darauf zu verzichten? Dann lass ihn – und mach den Rest pflanzlich!

Dein Einfluss ist größer, als du denkst

Wenn jemand, nennen wir ihn Hans, sich entscheidet, fast immer pflanzlich zu essen – außer an Samstagabenden –, dann wären 95 % seiner Mahlzeiten pflanzlich. Was bedeutet das konkret?

 

Jährlich spart er dadurch*:
✅ 342 Tiere
✅ 3.000 kg CO₂
✅ 970 m² Wald
✅ 1.371.640 Liter Wasser

Und das mit einer Entscheidung, die für ihn kaum Verzicht bedeutet.

 

Fang einfach an

Es geht nicht darum, perfekt zu sein.

Es geht darum, zu tun, was möglich ist. Jede Mahlzeit hat Auswirkungen.

Jede Entscheidung inspiriert andere. Und je mehr Menschen mitmachen, desto schneller kommt der Wandel.

Also warum warten? 

Dein nächstes Essen kann bereits ein Schritt in die richtige Richtung sein.

 

 

Diese Zahlen wurden in vielen veganen und umweltbezogenen Diskursen als Beispiel herangezogen – sie beruhen auf modellhaften Berechnungen, die den Unterschied zwischen einer typischen, tierintensiven Ernährung und einer, bei der etwa 95 % der Mahlzeiten pflanzenbasiert sind, veranschaulichen. Im Kern laufen die Herleitungen folgendermaßen ab:

 

 

Annahmen zur Mahlzeitenanzahl und Ernährungsumstellung:

Man geht oft davon aus, dass eine durchschnittliche Person rund 1.095 Mahlzeiten pro Jahr zu sich nimmt. Wird angenommen, dass bei fast jeder Mahlzeit (95 %) tierische Produkte eingespart werden, lässt sich errechnen, wie viele Tiere „gerettet“ werden, wie viel CO₂, wie viel Waldfläche und wie viel Wasser eingespart werden kann. Beispielsweise ergeben sich so Werte wie ca. 342 Tiere, 3.000 kg weniger Treibhausgasemissionen, 970 m² eingesparte Waldfläche und rund 1.371.640 Liter weniger Wasserverbrauch pro Jahr.

 

Wissenschaftliche Studien:

Ein wesentlicher Bezugspunkt ist die Studie von Poore und Nemecek (2018), veröffentlicht in der Fachzeitschrift Science. Diese Arbeit vergleicht die Umweltwirkungen von 40 Lebensmitteln – darunter auch tierische und pflanzliche Produkte – und zeigt, dass tierische Lebensmittel in Bezug auf Treibhausgase, Wasser- und Flächennutzung deutlich mehr Ressourcen beanspruchen. Die Ergebnisse solcher Studien fließen in viele Berechnungen und Modelle ein, die solche Einsparzahlen ableiten.
(vgl. de.wikipedia.org)

 

Internationale Daten und Umweltberichte:
Zusätzlich werden Daten von Organisationen wie der FAO und Berichte des Umweltbundesamtes herangezogen. Diese liefern Durchschnittswerte für Wasserverbrauch, Landnutzung und CO₂-Emissionen in der Tierproduktion – zentrale Größen, um die ökologischen Einsparpotenziale bei einer Umstellung auf mehr pflanzenbasierte Ernährung zu berechnen.

 

Ökologische Kalkulatoren:
Verschiedene Online-Tools (etwa der „Vegan Calculator“) nutzen diese Studien und Durchschnittsdaten, um individuell abzuschätzen, wie sich eine Ernährungsumstellung auf den ökologischen Fußabdruck auswirkt.